MünzTel 23 KombiTel

MünzTel 23 KombiTel

Münztelefon 23 mit Kartenleser-Aufsatz für Telefonkarten (Chipkarten)

 

Eckdaten/Kurzbeschreibung:

 

Modell-Bezeichnung:   KombiTel

Abkürzung/Kurzform:   KombiTel

umgangssprachlich:    KombiTel

Hersteller-Bezeichnung:   BTR 6480

Hersteller:   Landis & Gyr (MT23) / DTAG Zentraler Zervice Bremen (Umbau zum KombiTel)

Eingeführt:   Gerät wurde nicht eingeführt. 

                        Feldversuch (nur Akzeptanzversuch! )

                        vom 30.04.1999 bis 31.03.2000

Ausserdienststellung:  ab 01.04.2000

Hergestellt von/bis:  1999

Wahlorgan:  Tastwahlblock aus Zinkdruckguss, IWV/MFV umschaltbar

Münzprüfung:   mechanisch/elektronisch

Kassiersteuerung:   über 16kHz Gebühreimpuls

Kartenleser:   Caddix Cipkartenleser

Gehäusematerial

Kappe/Deckel:   2mm Edelstahl/Baustahl, rosfrei

Gehäusematerial

Rückwand/Boden:   Aluminiumdruckguss

Farbe

Kappe/Deckel:   silber/Edelstahl

Farbe

Rückwand/Boden:  Epoxid-Pulverbeschichtung, dunkelgrau, gillt auch für Anbauten+Tresore

Stromversorgung:   ja, 220V

zum Bertieb zwingend nötig:  nein, Speisung aus der Amtsleitung

 

Sonstiges/Besonderheiten:

Das KombiTel ist ein "aufgerüstetes" Münztelefon 23.

Es wurde mit einem Aufsatz versehen indem sich ein Caddix-Kartenleser für Chipkarten befand. Somit war es möglich entweder mit Münzen oder mit einer Telefonkarte zu telefonieren. Die Zahlung per Kreditkarte (Magnetkarte) war nicht möglich, da der Kartenleser über keine Magnetkartenleseeinheit verfügte. Per Geldkarte konnte am KombiTel auch nicht bezahlt werden.

Interessant war bei diesem Gerät die gemischte Zahlungsmittelnutzung.

Man konnte also mit der Telefonkarte anfangen zu telefonieren und wenn während des Gespräches die Karte leer wurde, konnte mit Münzen ohne Unterbrechung weitertelefoniert werden. Dafür funktionierte kein Kartenwechsel beim leerwerden der Karte, so wie man es von den ÖKOM- Kartentelefonen mit der "grünen Kartenwechseltaste" (war meisst neben dem Kartenleser-Schlitz vorhanden) kannte. Das KombiTel wurde am REDÖK Hintergrundsystem betrieben.

Das KombiTel wurde in einem Feldversuch ( Akzeptanzversuch, es war nie geplant dieses Modell als Seriengerät einzuführen) von 85 Geräten bei der Deutschen Telekom in drei Versuchsgebieten erprobt.

Diese Versuchsgebiete waren Erfurt und Gera ( 30 ), Frankfurt Flughafen ( 13 ) und Offenbach ( 13 ) sowie Konstanz ( 29 ). Die Zahlen in den Klammern geben die Anzahl der erprobten Geräte im jeweiligen Testgebiet wieder. Dieser Feldversuch lief im Zeitraum vom 30.04.1999 bis 31.03.2000 .

Die Kundenakzeptanz des KombiTel war sehr gut und mündete letztlich in der Einführung neuer Geräte-Modelle wie BluePhone bzw. TeleStationen.

Das KombiTel bestand immer aus zwei Grundeinheiten, dem Geräteteil und dem darunter befindlichen Kassettenanbau bzw. dem stärker gegen Aufbruch geschützen Münztresor. Diese beiden "Teile" bilden eine Einheit.

 

Quelle: Marco Kosmehl, Gespräche mit Mitarbeitern der DTAG, Presseberichte

 

 

Informationen zum Grundmodell, dem Münztelefon 23:

 

Das Münztelefon 23 wurde 1992 bei der Deutschen Bundespost / Telekom eingeführt.

Es ist ein elektronisches softwaregesteuertes Münztelefon für analoge Telefonanschlüsse.

Es verfügt über ein integriertes Einstell- und Prüfprogramm sowie über eine Fernwartung die mittels eines integrierten Modems Fehler (zum zBsp. Defekte an Baugruppen, fehlender Hörer), Betriebszustände (zum zBsp. volle Münzkassette) oder Aufbrüche (zum zBsp. Offenstehen der Kassettenanbautür, fehlende Münzkassette) selbstständig an ein Hintergrundsystem meldet, an das alle öffentlichen Münz- und Kartentelefone der Deutschen Telekom AG angeschaltet sind.

Das Münztelefon 23 besteht aus zwei Grundeinheiten, dem Geräteteil mit sämtlichen zum Betrieb notwendigen Baugruppen (BG) und dem unterhalb des Münztelefons befestigten Kassettenanbau bzw. Münztresor mit der Münzkassette.

 

Das Münztelefon 23 im Detail

- Münzprüfer Prüft die eingeworfenen Münzen auf Durchmesser, Dicke und Legierung

- Münzspeicher: Zwischenspeicherung der durch den Münzprüfer für in Ordnung befundenen Münzen während des Gespräches, dabei wird der Wert der darin befindlichen Münzen registriert und gespeichert

- Hauptplatine: Die Hauptplatine ist praktisch das Gehirn des Münzers, auf ihr befindet sich der EPROM mit der benötigten Geräte-Software, das Modem, der Fernsprechkreis, Rechnersteuerung

- Mutterplatine: Auf der Mutterplatine sind die Baugruppen Münzprüfer, Münzspeicher sowie die Hauptbaugruppe aufgesteckt, des Weiteren werden alle anderen Baugruppen und die ankommende Telefonleitung an dieser angeschlossen, die Hauptbaugruppe befindet sich auf der Gehäuserückwand

- Guthabenanzeige/Display: Zweizeiliges LC-Display mit 32 Zeichen je Zeile, hintergrundbeleuchtet

- Netzteil, schutzisoliert, 230 V, zur Versorgung der Hintergrundbeleuchtung des Displays (das Münztelefon 23 kann auch ohne Netzteil betrieben werden, es wird aus der Telefonleitung gespeist)

- Tastwahlblock (TWB): Tastenwahlblock aus Zinkdruckguss mit 16 Tasten, witterungsbeständig, widerstandsfähig gegen Vandalismus. Bei den älteren Tastwahlblöcken haben die Tasten nur Ziffern. Neuere haben zusätzlich zu den Ziffern noch Buchstaben. Dieser alphanumerischer Tastwahlblock wird bei Geräten mit SMS-Funktion benötigt.

- überwachte Münzrückgabeschale: Diese meldet dem Rechner eine blockierte oder verklemmte Rückgabeklappe

- Hörer (Handapparat) mit Panzerkabel: Der Handapparat ist entweder schwarz oder magentafarben

- Handapparat-Aufhängung mit Gabelumschalter: Der Gabelumschalter hat einen berührungslos arbeitenden Reddkontakt

Anstelle des Kassettenanbaus wird überwiegend auch die stärker gegen Aufbruch geschützte Version, der Münztresor, angebaut.

Kassettenanbauten und Münztresore gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von älteren aus Stahl geschweißten Modellen, mit bohrgeschütztem Schloss, die weniger sicher sind, über Modelle mit Schlossschutz (Deckel beziehungsweise Verschraubungen, die sich vor dem eigentlichen Schloss befinden und dieses vor Manipulationen, Verstopfen und ähnlichem schützen), verstärkte Modelle aus speziellem bohrresistenten Stahl bis hin zu schweren gegossenen Tresoren die weitgehend aufbruchssicher sind.

Die Münzkassette besteht aus ABS Kunststoff und fasst ca 3Liter Volumen.

An vielen Standorten ist mit dem Münztelefon 23 auch der Versand von SMS-Nachrichten möglich.

 

 

Quelle: - Unterrischtsblätter Ausgabe 1, Januar 1994, Münztelefon 23

            - eigenes Wissen

             - Wikipedia