ÖKartTel Feldversuch für Bonn und den Raum Aachen

ÖKartTel Feldversuch für Bonn und den Raum Aachen

 

System: Kartentelefon mit Chipkarten

 

 

Eckdaten/Kurzbeschreibung:

 

Modell-Bezeichnung:  ÖKartTel Siemens

Abkürzung/Kurzform:  ÖKartTel Siemens

umgangssprachlich:   Siemens interset

Hersteller-Bezeichnung:   Siemens interset

Hersteller:   Siemens

Feldversuch von bis:   9.Oktober 1984  –  Frühjahr 1989

Ausserdienststellung:   Zum Ende des Feldversuches und ab Einführung des ÖKOM Systems + derdazu gehörenden Chipkarten ÖKartTel´s

Hergestellt von/bis:    1984

Wahlorgan:  Tastwahlblock

Akzeptanz:   Telefonkarten, Chipkarte zu 40 und 80 Einheiten zum  Preis von 12,00 bzw. 24,00 DM 

Gehäusematerial

Kappe/Deckel:   Edelstahl

Gehäusematerial

Rückwand/Boden:  Edelstahl

Farbe

Kappe/Deckel:  Edelstahl/silberfarben

Farbe

Rückwand/Boden:  Edelstahl/silberfarben

Stromversorgung:  nein

zum Betrieb zwingend nötig:  nein

 

Am 20.Juni 1983 gingen bei der Deutschen Bundespost in einem Feldversuch die ersten Öffentlichen Kartentelefone (ÖKartTel) in Betrieb.

In diesem Feldversuch (welcher aufgeteilt war in vier Regionen)  wurden vier unterschiedliche Kartentelefon-Systeme erprobt.

Je Testgebiet kam ein anderes Kartentelefon-System zum Einsatz. Ziel des Feldversuches war es, heraus zu finden welche Art Kartentelefon-System bei der Deutschen Bundespost eingeführt werden sollte.

 

Folgende Systeme kamen zum Einsatz:

- Chipkarten: Stadt Bonn, Raum Aachen

- Hologrammkarten: Frankfurt am Main

- Magnetkarten: Goslar

- Magnet- und Lochkarten: Bamberg

 

In jedem Testgebiet wurden ca. 30 ÖKartTel des entsprechenden Typs aufgestellt und in der Öffentlichkeit z.B. durch das Verteilen von Broschüren und durch Plakataktionen beworben, deren Funktionsweise erklärt und deren Standorte bekannt gegeben.

Natürlich wurden auch die Telefonzellen die ein solches Kartentelefon enthielten entsprechend gekennzeichnet (Hier können Sie ohne Münzen telefonieren usw…)  

Das hier gezeigte ÖKartTel der Firma Siemens und das dazu gehörende Hintergrundsystem ging im Testgebiet Bonn/Aachen am 9.Oktober 1984 in Betrieb.

1986 erkannte die Deutsche Bundespost die klaren Vorteile der Chipkarte gegenüber der anderen drei getesteten Kartensysteme und entschied sich noch wärend des laufenden Feldversuches für das Chipkartensystem der Firma Siemens, welches offiziell am 16.Dezember 1986 bundesweit eingeführt wurde.

Man fing „klein“ an und stellte erst einmal 200 ÖKartTel Siemens interset an frequentierten Standorten wie Flughäfen, Bahnhöfen usw… auf.  Weitere Geräte in ähnlicher Stückzahl wurden von Telenorma (ÖKartTel NT) für den Bereich Stuttgart geliefert.

Die alten Siemens Testgebiet ÖKartTel blieben teilweise noch bis zum Frühjahr 1989 in Betrieb, sie wurden dann abgebaut.

 

Sonstiges/Besonderheiten: 

 

In einem Werbeprospekt der Deutschen Bundespost welches im Raum Bonn/Aachen verteil wurde, schrieb man zur Handhabung des Kartentelefons folgendes:

Wenn Sie telefonieren wollen, nehmen Sie einfach den Hörer des Karten-Telefons ab, warten auf den Wählton und die Guthaben-Anzeige "0".

Dann schieben Sie die Telefon-Karte in Pfeilrichtung -Pfeilkennzeichnung oben-  in den Schlitz des Karten-Telefons und drücken danach den links daneben befindlichen Hebel nach unten. Der Wert der Karte erscheint anschließend auf der Guthaben-Anzeige. Telefonieren Sie jetzt wie gewohnt.

Je nachdem wie lange, wann und wohin sie telefonieren wird Ihr Guthaben während des Gespräches vermindert. Dies können Sie auf der Anzeige verfolgen.

Möchten Sie anschließend ein weiteres Telefongespräch führen, hängen Sie bitte den Hörer nur kurz eine, warten den Wählton ab und wählen die neue Verbindung.

Zwanzig Sekunden bevor das Guthaben Ihrer Telefon-Karte verbraucht ist, blinkt die Guthaben-Anzeige und ein Signal ertönt.

Sie können jetzt:

- entweder die blaue Taste am Karten-Telefon drücken, die verbrauchte Karte entnehmen, eine neue Karte einschieben und den Hebel betätigen

- oder das Gespräch mit dem restlichen Guthaben der alten Katze zu Ende führen.

Verbrauchte Karten werden sogleich freigegeben, Karten mit Guthaben können dem Karten-Telefon erst nach Einhängen des Hörers entnommen werden. Solange die Karte noch ein Guthaben enthält, kann sie jederzeit wieder benutzt werden.

Übrigens können Sie auch  ohne zu telefonieren leicht das restliche Guthaben Ihrer Telefon-Karte feststellen:

Karte bei ausgehängtem Hörer in das Karten-Telefon einschieben, Hebel nach unten drücken und das Guthaben von der Anzeige ablesen.

 

Quelle: Werbeprospekt Deutsche Bundespost

 

Fotos: