Teilnehmer-Münzfernsprecher 55
Eckdaten/Kurzbeschreibung:
Modell-Bezeichnung: Teilnehmer-Münzfernsprecher 55
Abkürzung/Kurzform: TlnMü55, TMünz55. OMünz55
umgangssprachlich: Tischmünzer 55
Hersteller-Bezeichnung:
Hersteller: Hagenuk Kiel und Friedrich Merk München
Eingeführt: 1955, Deutsche Bundespost
Ausserdienststellung: Mit Einführung der Ortszeitzählung
Hergestellt von/bis: 1955
Wahlorgan: SpNS 55
Münzannahme: 2x10 DM-Pfennig
Münzprüfung: Mechanisch, per Hand
Kassiersteuerung: Mittels manuellem Münzschieber wird die Sprechschaltung frei geschaltet, die Münze fällt in den Geldbehälter
Gehäusematerial
Kappe/Deckel: Stahl
Gehäusematerial
Rückwand/Boden: Stahl
Farbe
Kappe/Deckel: schwarz lackiert
Farbe
Rückwand/Boden: schwarz lackiert
Stromversorgung: nein
zum Betrieb zwingend nötig: -"-
Funktion:
Die Münzen werden mechanisch mit Hilfe eines Kassierschiebers eingenommen. Dabei wird geprüft, ob zwei Münzen eingelegt sind und ob sie den richtigen Durchmesser haben. Schiebt man den linken Kassierknopf nach rechts bis zum Anschlag, fallen die Münzen von der oberen auf die untere Gleitfläche.
Nach loslassen des Kassierknopfes werden sie von den durch Federkraft zurückschnellenden Schieber in die Kasse befördert. Vorher bewegen sie zwei Kniehebel, die die Münzen nochmals prüfen und den mk-Kontakt betätigen.
Zur Verhinderung der Wahl mit Hilfe des Gabelumschalters werden nach Abheben des Handapparates die U-Kontakte von einem besonderen Hebel, der durch eine Luftpumpe verzögert wird, nach 0,4 bis 1,5s geschlossen.
Der Apparat kann als Hauptanschluss oder 2.Apparat geschaltet werden.
Jegliche Ferngespräche, Anrufe der Telegrammaufnahme und des Auftragsdienstes sind gesperrt.
Der Apparat darf nicht als "Öffentlicher Fernsprecher" gekennzeichnet werden.
Quelle: Kabatt 1966
Sonstiges/Besonderheiten: Dieses Gerät kam auf Grund seiner Einfachheit in Gastwirtschaften, Geschäften, auf Ladentischen etc. zum Einsatz, welche vom Anschlussinhaber leicht überwacht werden konnten oder der in Frage kommende Benutzerkreis ein gewisses Vertrauen genießt.
Das Schaltschloss auf der rechten Gehäuseseite ermöglichte dem Inhaber des Münzers und sk-Schlüssels das münzfreie Telefonieren. Der Münzer wurde in diesem Fall "frei geschaltet" und war wie ein gewöhnliches Telefon ohne Münzeinwurf bzw. Sperre der "0" zu benutzen.
Weitere Ausführungen des Teilnehmermünzfernsprechers TlnMü55 waren beispielsweise die Version 55b, 55b AI, 55bAII, wobei dann jeweils immer die Schaltung etwas verändert war.
Bei einer Bundespost Bestandsaufnahme wurde 1987 ermittelt das sich noch 1881 Stück des Münzer 55 im Einsatz befinden, wovon 1987 die meisten (950) in Berlin, gefolgt von Hamburg (319) im Einsatz waren. Auf Platz drei lag Düsseldorf (98). Schlusslicht bei dieser Zählung war damals Saarbrücken (1).